Donnerstag, 22. April 2010

New Wave Made in Austria

Für Musikaficionados und Freunde der heimischen Subkultur kommt dieser Tage ein ganz besonderes Schmankerl in die ausgewählten Plattengeschäfte. Der Labelbetreiber der Klanggallerie Walter Robotka hat in mühevoller Kleinarbeit den Sampler "Neon - Austrian New Wave and Postpunk" kompiliert, der einen Querschnitt durch die heimische Szene von 1978 bis 2010 bietet. Und am Samstag dem 24.4. wird das gute Stück bei einer Releaseparty im Replugged in der Lerchenfelderstrasse mit Ronnie Urini und Chuzpe auf der Bühne live abgefeiert.Hier erzählt uns Walter u.a. wie es zu der Idee kam.

Wie kams zu der Idee?

Ich hatte zuvor ja schon eine Viele Bunte Autos und eine Graf & Zyx Retrospektive gemacht, die auf viel Interesse gestoßen sind. Da lag der Gedanke nahe, einmal tiefer zu graben in den Archiven österreichischer Musik. Ich wollte auch zeigen, dass es in Österreich in den Achtziger Jahren viel gute Musik gegeben hat, die auch abseits von Flieger und Iceberg-Clubbings liegt, Musik, die mehr oder minder zeitgleich wie in England und Amerika während des New Wave entstanden ist.

Wie lange hat es gedauert den Sampler zusammenzustellen?

Von der Idee bis zur Fertigstellung ziemlich genau ein jahr.

Wie konntest Du Chuzpe für die Live-Präsentation gewinnen. Die spielen ja schon lange keine Konzerte mehr?

Die meisten Bands waren sofort daran interessiert, in diesem Rahmen zu spielen. Mir war es aber kein Anliegen, dass jetzt alle in Originalbesetzung spielen, sondern dass wir eine schöne Release-Feier haben. Chuzpe werden als "Chuzpe naked" spielen, Modell D'oo zB im original, die Karl Gott Revival Band besteht aus Schülern eines ehemaligen Karl Gott Mitglieds. Das fand ich eine extrem nette Idee.

Und welche neueren Bands sind bis auf Kreisky auf dem Sampler vertreten?

Collapsing New People sind eine junge, sehr gute Synthiepop Band, Squishy Squid eine etwas punkiger angehauchte Wave band, der Gameboymusicclub ist eh bekannt, Red.Chamber ist ein experimentelles
Projekt aus Wien, dessen Betreiber auch das Netlabel Bleak.,at betreibt.

Wie erfolgte die Auswahl? Persönlicher Geschmack?

Ich wollte Bands aus verschiedenen Subgenres zusammenbringen, persönlicher Geschmack spielt wohl immer eine Rolle, war aber nicht end-entscheidend. Manche, wenn auch sehr wenige Bands, die ich haben wollte, hatten kein Interesse, bei anderen, die ich wollte, hat die Rechtslage eine Mitarbeit nicht möglich gemacht. Zu 90% würde ich sagen, konnte ich meine Vorstellungen aber umsetzen.


Keine Kommentare: